Den richtigen Zeitpunkt für Topf oder Toilette bestimmt jedes Kind selbst. Wie beim Krabbeln, Laufen und Sprechen hat es auch für seine großen und kleinen Geschäfte einen eigenen Zeitplan. Und der sieht vor, irgendwann zwischen zwei und vier Jahren keine Windeln mehr zu brauchen.
Die meisten Kinder werden erst sauber und dann trocken. Zunächst gelingt die selbstständige Kontrolle tagsüber, nach einigen Wochen bis Monaten reicht auch nachts die Schlafanzughose.
Daran merken Eltern, dass ihr Kind es ohne Windel versuchen möchte.
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Es macht deutlich, wenn die Windel voll ist. Es zeigt darauf und benennt den Inhalt in seiner Sprache.
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Es erledigt sein Geschäft nicht mehr unbemerkt, sondern verrät mit Mimik und Gestik, dass „es“ passiert. Oft zieht es sich dazu in eine stille Ecke zurück.
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Die volle Windel ist ihm unangenehm, es will gewickelt werden.
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Es folgt Eltern und Geschwistern auf die Toilette und interessiert sich für das, was dort geschieht.
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Es will sich keine Windel mehr umbinden lassen.
Bevor Kinder diese Signale geben können, müssen sie einige Entwicklungsschritte hinter sich gebracht haben. Sie müssen verstehen, dass Grummeln im Bauch und Druckgefühl auf der Blase mit ihren Ausscheidungen zusammenhängen. Sie brauchen ein Zeitgefühl, um rechtzeitig zu Topf oder Toilette zu gelangen. Und sie müssen ihren Darm- und Blasenmuskulatur sicher beherrschen.
Erst im dritten Lebensjahr sind die Nervenbahnen so gereift, dass die Schließmuskeln kontrolliert werden können. Nur wenn diese Bedingungen erfüllt sind, ist das Kind überhaupt fähig, auf die Windel zu verzichten. Wer zu früh mit der Sauberkeitserziehung beginnt, erreicht deshalb oft das Gegenteil dessen, was er sich erhofft hat.
Jede Mutter, jeder Vater hat vermutlich schon einmal die Erfolgsmeldung anderer Eltern gehört, deren Kinder, kaum dass sie sitzen konnten, schon Topf oder Toilette benutzten. Doch was aussieht wie eine gelungene Sauberkeitserziehung, ist nur ein scheinbarer Erfolg. Es zeigt lediglich, dass diese Eltern den Rhythmus ihres Kindes beobachten und perfekt kontrollieren.
Wenn dann tatsächlich etwas in den Topf geht, ist das noch kein Zeichen dafür, dass das Kind seinen Körper beherrscht. Es wird lediglich im Topf aufgefangen, was sonst in der Windel gelandet wäre.
Auch wenn Drängeln in der Sauberkeitserziehung eher schadet als nutzt, völlig kommentarlos sollten Eltern diesen Entwicklungsschritt nicht vorbeigehen lassen. Kinder brauchen Aufmerksamkeit- auch bei ihren Bemühungen, die Windel loswerden. So können Sie das Sauber werden unterstützen, ohne Druck ausüben:
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Nicht die Toilette abschließen, sofern Sie es aushalten, einen kleinen Zuschauer zu haben- den Kinder lernen durch Nachahmung. Benutzen ältere Geschwister die Toilette, begreifen das kleinere sowieso meistens sehr schnell, wie es geht.
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Das Kind selbst entscheiden lassen, ob es seine Sitzung auf einem Topf oder auf der Toilette abhalten will. Auf dem Topf findet es sicheren Halt, hat eine angenehme Sitzhöhe und kann beobachten, was da aus ihm herauskommt. Wenn es versteht, dass nur ein Rest ohne Verbindung zu seinem Körper weggespült wird, kann es mit diesem „Verlust“ besser umgehen. Wenn Ihr Kind lieber auf die Toilette gehen möchte, sollten Sie einen Ring für den Sitz anschaffen, der den kleinen Po hält.
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Viele Kinder fürchten sich vor dem Klo. Sie haben Angst, hinein- oder herunter zu fallen. Nützlich ist deshalb auch eine Trittstufe, auf der die Beinchen sicheren Halt finden.
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Das Kind so anziehen, dass es schnell aus der Hose kommt. Also keine komplizierten Gürtelschnallen oder Latzhosen. Am besten kommen Kleinkinder mit Hosen zurecht, die einen Gummibund haben.
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Gelassen bleiben, wenn etwas danebengeht. Die Zeit des Sauberwerdens fällt häufig in das Trotzalter. Deshalb nicht auf Machtkämpfe ankommen lassen. Ein Zweijähriges entdeckt sehr schnell, das die Mama es vielleicht auf den Topf zwingen kann- dass es über den Inhalt aber allein bestimmt.
>> Infoblatt zur Sauberkeitserziehung zum Herunterladen (PDF)